Endlich (schnelles) Internet…

…das wollten wir gerne haben. Seit mehr als einem Jahr spiele ich schon mit dem Gedanken von DSL Light auf LTE umzusteigen. Mehr als 864kb/s kommen aus meiner DSL-Leitung nicht an und vorerst ist auch nicht damit zu rechnen, dass sich dieser Zustand zum positiven hin verbessern wird. Der nächste DSLAM, an dem wir physikalisch angebunden sind, befindet sich in Dürwiß (einem Nachbarort) und die Leitungslänge von unserem Haus bis dorthin beträgt sage und schreibe über 5km. Kurzfristig wird sich an dieser Infrastruktur nichts ändern – leider. Zumindest hat die Telekom es aber bei uns hinbekommen, eine wirklich stabile DSL-Verbindung einzurichten, was mit 1&1 ja (siehe entsprechende Artikel im Blog) nicht möglich gewesen ist (obwohl die Telekom ja bekanntlich die selbe Infrastruktur verwendet).

Was hat mich bisher vom Umstieg auf LTE abgehalten? Nun ja, da gab es einige Punkte, die mich äußerst gestört haben:

  • Zum einen liegen wir mit unserm Häuschen mal wieder im Randbereich des LTE Empfangsbereiches, das dazu führt, dass die in Neu-Lohn verfügbaren 21 Mbit/s nicht bis bei uns in die Hausener Straße kommen und ich die wirkliche Bandbreite nicht kannte und einschätzen konnte. Übrigens, die Vodafone LTE Verfügbarkeitsprüfung im Internet kann man vergessen – hier wurde für ein Großteil von Fronhoven und Neu-Lohn keine Verfügbarkeit angezeigt, obwohl Vodafone selber damit wirbt.
  • LTE ist ein Mobilfunkstandard (4G) und somit ist eine Flatrate keine wirkliche Flatrate. Nach einem festgelegten Volumen (variiert je nach gewähltem Tarif), z.B. nach 15 GByte, wird (gnadenlos) gedrosselt
  • DynDNS sollte nicht funktionieren, weil innerhalb des LTE Netzes keine öffentliche sondern private IP-Adressen vergeben werden, sprich es ist kein Remotezugang zur heimischen Netzwerkinfrastruktur möglich

Darüber hinaus stellte ich mir auch noch folgende Fragen:

  • Bietet Vodafone auch ISDN Komfortmerkmale an?
  • Wie stabil ist die Vodafone Hardware (man hört immer wieder von Abstürzen oder Fehlfunktionen, speziell was Telefonie angeht)?
  • Kann die von Vodafone gelieferte Hardware auch S0-Bus Geräte verwenden, sprich kann unsere Siemens ISDN-Telefonanlage weiterverwendet werden?
  • Wie viel Bandbreitengewinn erziele ich durch den Einsatz einer LTE-Außenantenne?
  • Welchen Antennentyp soll ich verwenden – eine Richt- oder eine „weitöffnende“ Antenne?

Im vergangenen Jahr gab es bei uns im Ort schon mal eine Informationsveranstaltung von Vodafone, wo einige meiner Fragen schon beantwortet werden konnten. Zu der Zeit konnte die Drosselung von Vodafone technisch noch nicht realisiert werden. Mittlerweile ist das aber (leider) der Fall.

Zwei meiner Nachbarn nutzen nun (teilweise schon seit einiger Zeit) LTE von Vodafone und sind mit der zur Verfügung stehenden Bandbreite zufrieden. Werte zwischen 6 und 10 Mbit/s werden von beiden erreicht. Sie verwenden jeweils eine entsprechende Außenantenne (Funkwerk Dabendorf LTE 800), was Vodafone für diese Straße bzw. diesen „Randbereich“ auch vorschlägt. Der uns versorgende Mast befindet sich in 2,4km Entfernung (von unserem Grundstück aus in Richtung 176,43°), was von der Distanz her vollkommen OK ist.

Nachdem wir nun den Vertrag mit Vodafone abgeschlossen hatten, erhielten wir nach einigen Tagen die versprochene Easybox 803 und das zugehörige LTE 4G Modem FM300 (auch als TurboBox bekannt).

Easybox und 4G Modem

Die Vodafone Easybox 803 habe ich nun im Netzwerkschrank im Technikraum (Keller) anstelle der Fritz!Box angeschlossen und die Turbobox befindet sich jetzt bei uns auf dem Speicher. Durch die vorhandene Cat7-Infrastruktur konnte ich so die LTE-Lösung ad-hoc in Betrieb nehmen. Mit den „einfachen“ Stabantennen, die zum Lieferumfang der Turbobox gehören, erreichen wir jetzt sogar ohne Außenantenne, Werte zwischen 7 und 10 Mbit/s Downstream (auf dem Speicher), was wirklich nicht schlecht ist. Mal sehen, was ich mit der Außenantenne noch ‚raus kitzeln kann. Dazu aber dann später mal mehr.

Turbobox

1 Kommentar bisher »

  1. Andy sagt

    am 26. September 2013 @ 11:01

    Hi,

    genau so haben wir das auch gemacht! Wir haben den Router auf dem Spitzboden und über den Technikraum im Keller im Haus via Netzwerk verteilt.

    Wir sind nach fast einem Jahr LTE (mit Telekom) sehr zufrieden. Einmal hatten wir einen Ausfall am Sendemast. Da ist die Geschwindigkeit dann auf 2-3 Mbit/s im Downstream gesunken. (Wurden scheinbar auf einen anderen weiter entfernten Mast umgeleitet.)

    Ansonsten kommen wir sogar auf Werte um die 20 Mbit/s (je nach Tageszeit), obwohl der Mast ca. 4 km entfernt ist und durch viele Hügel kein Sichtkontakt besteht.

    Hast du auch schon mal zu unterschiedlichen Zeiten gemessen? LTE ist ja ein Shared Medium, d.h. wenn du am Abend um 20.00 Uhr testest, wirst du sicherlich schlechtere Werte erreichen als z.B. Sonntag früh um 8.00, oder so…

    Mich würde auch mal interessieren, was eine Atenne noch so alles hergibt.

    Viele Grüße
    Andy

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